Antrag an den Bürgermeister

Stadtentwicklung

SPD-Fraktion

im Rat der Stadt Dorsten

Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD

SPD-Fraktion im Rat der Stadt Dorsten – Halterner Straße 28 – 46284 Dorsten

                                                              Datum 10. Januar 2024

Herrn Bürgermeister                               

Tobias Stockhoff

Halterner Straße 5

46284 Dorsten

Bewerbung der Stadt Dorsten um Aufnahme des denkmalgeschützten Ensembles der ehemaligen Zeche Fürst Leopold als Standort bzw. Ankerpunkt der Route der Industriekultur

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

gemäß § 3, Abs. 3 der geltenden Geschäftsordnung des Rates der Stadt Dorsten beantragt die SPD-Fraktion, den o.g. Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Rates zu setzen.

Die SPD-Fraktion stellt hierzu folgenden Antrag:

Der Rat beauftragt die Verwaltung, beim Regionalverband Ruhr offiziell die Bewerbung um Aufnahme des denkmalgeschützten Ensembles der ehemaligen Zeche Fürst Leopold (mit dem Alleinstellungsmerkmal der bundesweit oder sogar international einmaligen noch funktionsfähigen Zwillingstandem-Dampffördermaschine) als Standort bzw. Ankerpunkt der Route der Industriekultur einzureichen.

Begründung:

Aufgrund der sehr positiven Rückmeldung des Leiters des Teams Industriekultur des Regionalverbandes Ruhr, Timo Hauge, auf eine Anfrage der Dorstener SPD sollte der Rat der Stadt Dorsten jetzt Gelegenheit nehmen, den entsprechenden Prozess in Gang zu setzen, zumal auch alle Ratsfraktionen in der letzten Sitzung des Rates den SPD-Vorstoß einhellig begrüßt haben. Schon nach einer ersten Sichtung des Kriterienpapiers, das uns von Herrn Hauge zugesandt worden ist, wird klar, dass das denkmalgeschützte Ensemble auf dem ehemaligen Zechengelände in Dorsten gute Chancen auf Erfolg hat. Es gehört sicher zu den „eindrucksvollen Zeugen und Symbolen des industriellen Erbes“ (siehe Präambel der Ankerpunktkriterien des RVR) und hat das Potenzial, als ein Glanzlicht der Industriekultur für die gesamte Region eine „überregionale Strahlkraft“ zu erzeugen.

Mit der Zwillingstandem-Dampffördermaschine in der Maschinenhalle, die im Übrigen noch voll funktionsfähig ist und auch regelmäßig für Besuchergruppen in Gang gesetzt wird, verfügt das Ensemble über ein Alleinstellungsmerkmal, das seinesgleichen sucht. Die Maschine ist auch international möglicherweise einmalig. Das gesamte Ensemble hat eine hohe Aufenthaltsqualität infolge verschiedener Nutzungen wie etwa durch das Kreativ-Quartier, Restaurationen, als Veranstaltungsort (z. B. Nacht der Industriekultur, ExtraSchicht etc.) und dokumentiert einen gelungenen Transformationsprozess von den einstmals bergbaulichen Nutzungen hin zu denkmalgerechten Nutzungen der Freizeitwirtschaft und Kultur. Insbesondere die Maschinenhalle bietet geradezu ein spektakuläres Ambiente für standesamtliche Trauungen bzw. Hochzeitsgesellschaften in einer industriekulturellen Kulisse. Sie ist zudem außerschulischer Lernort und wird schon jetzt regelmäßig durch Führungen von Besuchergruppen genutzt, was maßgeblich dem hochambitionierten rührigen Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte e.V., der vor kurzem sein 20-jähriges Jubiläum feiern konnte, zu verdanken ist. Dass die NRW-Stiftung und die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur als Fördermittelgeber vor Ort tätig sind, spricht da für sich.

Nicht zuletzt würde die Stadt Dorsten mit Blick auf den Tourismus und die Wirtschaftsförderung von einer erfolgreichen Bewerbung profitieren. Die Dorstener Stadtagentur, verantwortlich für Marketingprozesse der kleinen Hansestadt, wird gebeten, den herausragenden Standort noch besser in ihr touristisches Gesamtkonzept einzubinden.

Der Aspekt Hinweisschilder sollte im Zuge des weiteren Verfahrens behandelt werden.

Weitere Ausführungen erfolgen mündlich in der Sitzung.

Friedhelm Fragemann

 
 

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